Stress
Stress entsteht durch ein Ungleichgewicht zwischen den wahrgenommenen Anforderungen der Umwelt an das Individuum und den individuell wahrgenommenen Ressourcen, um diesen Anforderungen zu begegnen.
Die Arbeitswelt fordert zunehmend Leistung, und die wirtschaftlichen Herausforderungen sind gross und werden häufig betont. Angesichts dieser Realität kann der Konsum von Suchtmitteln wie Alkohol, Cannabis oder das Flüchten in Online-Sportwetten als eine Art Stressbewältigung, Beruhigungsmittel oder sogar als eine Art Antidepressivum genutzt werden.
Einige Menschen bewältigen ihren Stress auf diese Weise, um mit verschiedenen beruflichen Belastungen umzugehen (z. B. Konflikte mit Vorgesetzten, Auseinandersetzungen mit Kolleginnen und Kollegen, fehlende Pausen, mangelnde Anerkennung, Drucksituationen usw.). Auch Müdigkeit, Langeweile oder Monotonie können die Entstehung eines suchtähnlichen Verhaltens begünstigen, das wiederum Rückwirkungen auf das berufliche Umfeld haben kann.
Berufe und Kontext
Wo Angestellte an Einzelarbeitsplätzen oder nachts arbeiten, wo sie Hitze, Lärm oder Staub ausgesetzt sind oder besonders beschwerliche Arbeiten verrichten, werden mehr Suchtmittel konsumiert. Wer schwere körperliche Arbeit verrichtet, hat einen hohen Bedarf an Flüssigkeits- und Energiezufuhr. Bier kann da als verlockender Durstlöscher erscheinen. Alkoholische Getränke sind jedoch nicht geeignet, um den Flüssigkeitsverlust zu kompensieren – im Gegenteil, Alkohol entzieht dem Körper Flüssigkeit.
Auch wenn die Risiken für Alkoholkonsum während der Arbeitszeit im Gast- und im Baugewerbe am höchsten sind, besteht auch in folgenden Berufsfeldern ein erhöhtes Risiko:
Körperlich anstrengende Berufe:
- Berufe im Baugewerbe
- Landwirtinnen und Landwirte
- Lagerarbeiterinnen und Lagerarbeiter
Kontaktberufe:
- Vertreterinnen und Vertreter
- Personal aus Hotellerie und Gastwirtschaft
- Polizistinnen und Polizisten
- Journalistinnen/Journalisten und andere Medienschaffende
Alkohol ist das am häufigsten thematisierte Substanzmittel in der Forschung, wenn es um den Zusammenhang zwischen Substanzkonsum und dem beruflichen Kontext geht. Dennoch sind auch andere Substanzen in verschiedenen Arbeitsumfeldern präsent. Mitunter werden sie normalisiert oder sind sogar ein fester Bestandteil der jeweiligen Umgebung.
Organisation und Management
Die Entstehung einer Sucht ist das Ergebnis mehrerer Faktoren. So kann eine Substanz etwa leicht zugänglich sein, wenn sie legal ist (wie z. B. Alkohol).
Auch persönliche Merkmale, wie genetische Veranlagung oder Persönlichkeitsstruktur, spielen eine Rolle.
Das gesellschaftliche Umfeld beeinflusst zudem die kulturelle Wahrnehmung von Sucht – etwa dadurch, dass sie verharmlost oder sogar attraktiv dargestellt wird. Auch das soziale Umfeld, wie Familie oder Arbeitsumfeld, ist entscheidend. Im beruflichen Kontext können Stressfaktoren – oder subjektiv als solche empfundene Belastungen – dazu beitragen, dass eine Person eine Suchtentwicklung durchläuft:
Risikofaktoren im Bereich der Arbeitsorganisation
- Schichtarbeit
- Nachtarbeit
- Allein auszuführende Arbeit
- Unzureichende Kontrollen
- Automatisierte Arbeit
- Mangel an Selbstbestimmungsmöglichkeiten
- Unzureichende Ausbildung
- Langeweile, eintönige Aufgaben
- Hoher Druck, akuter oder andauernder Stress
- Über- oder Unterforderung
- Angst vor Jobverlust
Risikofaktoren mit Ursprung im Management
- Ungeeignetes und/oder ungenügend Personal
- Ungenügende Betreuung
- Mangel an Anerkennung/Wertschätzung
- Gefühl nicht gehört zu werden
- Keine Partizipation an Entscheidungsprozessen
- Mangel an Kommunikation
- Managementstile, die hohen Druck erzeugen
- Konflikte mit Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen oder Vorgesetzten
- Unklare Aufgabenstellung
- Unrealistische Ziele und Termine
In der Schweiz gibt es in manchen Berufsfeldern eine Unternehmenskultur in Zusammenhang mit Suchtmittelkonsum. Beispielsweise Alkohol gilt, dass man bei bestimmten Anlässen miteinander anstösst (Abschiede, Geburtstage, Beförderungen, Betriebsfeste, Geschäftsessen etc.). Wenngleich in den Reglementen vieler grosser Unternehmen festgeschrieben ist, dass der Alkoholkonsum während der Arbeitszeit verboten ist, gibt es nach wie vor Kundentermine und Geschäftsessen, bei denen mit Alkohol angestossen wird.
Manchmal nimmt der Substanzkonsum, wenn er Teil der Unternehmenskultur ist, andere Formen an.
So kann im Veranstaltungs- oder Nachtleben (z. B. in Bars oder Clubs) der Alkohol- / Drogenkonsum auch ein Mittel sein, um sich der Stimmung der Kundschaft anzupassen. Im Nachtarbeitsmilieu kommt es zudem vor, dass Kokain im Tausch gegen eine Gefälligkeit unter Kolleginnen und Kollegen weitergegeben wird.
Als Risikofaktoren im Zusammenhang mit der Unternehmenskultur gelten insbesondere:
- Leichte Erhältlichkeit von Suchtmitteln im Unternehmen (z.B. Alkohol oder Stimulanzien)
- Gruppendruck
- Banalisierung des Konsums während der Arbeitszeit oder sogar Aufforderung dazu
Unternehmenskultur
In der Schweiz gibt es in manchen Berufsfeldern eine Unternehmenskultur in Zusammenhang mit Suchtmittelkonsum. Beispielsweise Alkohol gilt, dass man bei bestimmten Anlässen miteinander anstösst (Abschiede, Geburtstage, Beförderungen, Betriebsfeste, Geschäftsessen etc.). Wenngleich in den Reglementen vieler grosser Unternehmen festgeschrieben ist, dass der Alkoholkonsum während der Arbeitszeit verboten ist, gibt es nach wie vor Kundentermine und Geschäftsessen, bei denen mit Alkohol angestossen wird.
Manchmal nimmt der Substanzkonsum, wenn er Teil der Unternehmenskultur ist, andere Formen an.
So kann im Veranstaltungs- oder Nachtleben (z. B. in Bars oder Clubs) der Alkohol- / Drogenkonsum auch ein Mittel sein, um sich der Stimmung der Kundschaft anzupassen. Im Nachtarbeitsmilieu kommt es zudem vor, dass Kokain im Tausch gegen eine Gefälligkeit unter Kolleginnen und Kollegen weitergegeben wird.
Als Risikofaktoren im Zusammenhang mit der Unternehmenskultur gelten insbesondere:
- Leichte Erhältlichkeit von Suchtmitteln im Unternehmen (z.B. Alkohol oder Stimulanzien)
- Gruppendruck
- Banalisierung des Konsums während der Arbeitszeit oder sogar Aufforderung dazu